Preisträger 2022

9. Hessischer Gesundheitspreis verliehen

Neue Wege der Gesundheitsförderung und Prävention in Zeiten der Coronapandemie

Das Land Hessen hat am 15.12.2022 den Hessischen Gesundheitspreis 2022 verliehen. Im Rahmen eines Fest­aktes im Schloss Biebrich in Wiesbaden vergab Staatsminister Kai Klose den Preis an drei Projekte, die sich während der Coronapandemie mit besonderen Maßnahmen für Gesundheitsförderung und Prävention engagiert haben.

Die COVID-19-Pandemie hat die Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention vor große Herausforderungen gestellt. Vieles musste neu gedacht und anders als bisher angegangen werden. Vor diesem Hintergrund hat das Land Hessen 2022 den 9. Hessischen Gesundheitspreis zum Thema “Neue Wege der Gesundheitsförderung und Prävention in Zeiten der Coronapandemie” ausgeschrieben. Maßnahmen, Projekte und Initiativen, die die hessische Bevölkerung bei der Bewältigung der Krisensituation unterstützt und die Gesundheit gefördert haben, wurden gesucht – und gefunden. 

Eine unabhängige Jury prüfte 21 eingereichte Bewerbungen. Sie entschied sich für die Verleihung des Hessischen Gesundheitspreises 2022 an:

  • das Familien­zentrum Kindertagesstätte Wehlheiden für “Auftanken nach Corona” (1. Preis) 
  • die Technische Universität (TU) Darmstadt, Unisport-Zentrum für “Mach mal Pause” (2. Preis) 
  • die Hochschule Fulda, Fachbereich Gesundheitswissenschaften für “Nebolus” (3. Preis)
Eine Gruppe von Menschen steht im Halbkreis zusammen
Im Biebricher Schloss in Wiesbaden wurde am 15.12.2022 der 9. Hessische Gesundheitspreis verliehen.

"Viele Akteur*innen im ganzen Land haben gezeigt, wie kreativ sie mit den Herausforderungen der Pandemie umgegangen sind.” (Gesundheitsminister Kai Klose)

Die Preisträger

  • Erster Preis: Projekt "Auftanken nach Corona", Familienzentrum Kindertagesstätte Wehlheiden
    Drei Personen stehen nebeneinander

    Die Arbeit in Kitas war für die Kita-Mitarbeiter*innen während der Coronapandemie mit einem hohen Stresslevel auf verschiedenen Ebenen verbunden. Um hier Hilfestellung zu leisten, widmete sich das Familienzentrum Kindertagesstätte Wehlheiden (Kassel) der Aufgabe, die physische und psychi­sche Widerstandskraft der Mitarbeiter*innen zu stärken. Dazu wurden verschiedene verhältnis- und verhal­tensbezogene Maßnahmen umgesetzt.

    “Unser Projekt unterstützt die pädagogischen Mitarbeitenden, wieder in ihre Kraft zu kommen, und gibt ihnen nachhaltig Werkzeuge und Übungen der Selbstfürsorge auch im Kita-Alltag an die Hand”, erläutert Hannah Pag vom Familienzentrum Kindertagesstätte Wehlheiden. “Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Denn sie zeigt, dass die täglichen Herausforderungen in unserem Arbeitsalltag gese­hen und die notwendigen Bemühungen um Gesundheitsförderung in diesem Berufsfeld anerkannt werden”, so Hannah Pag.

  • Zweiter Preis: Projekt "Mach mal Pause", Technische Universität (TU) Darmstadt
    Vier Personen stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera

    An den Universitäten musste während der Pandemie die Lehre digitalisiert und im Homeoffice gear­beitet werden, Kontaktmöglichkeiten waren stark vermindert. Das Thema Gesundheit rückte dabei in vielerlei Hinsicht stärker in den Fokus. Dem hat sich das Unisport-Zentrum an der Technischen Universität (TU) Darmstadt gewidmet. Zusammen mit weiteren inneruniversitären Einrichtungen wur­de das Projekt “Mach mal Pause” ins Leben gerufen. Ziel war die Förderung und Etablierung einer gesunden Pausenkultur an der TU Darmstadt. Unter dem Motto “Die TU Darmstadt macht Pause – aber richtig!” versammelt eine Projektseite im Internet die entstandenen Ideen und Angebote.

    Pausengestaltung kann vielfältig sein: sportlich, entspannend oder inspirierend, gemeinsam mit Kolleg*innen oder individuell, flexibel abrufbar oder fest geplant”, charakterisiert Annette Kunzendorf, Direktorin des Unisport-Zentrums, das Angebot. Dazu gehören auch “geTUgether”-Bänke auf dem Uni-Campus. “Kommunikation verbindet”, sagt Annette Kunzendorf. “Einander begegnen, in den Austausch kommen – ganz einfach ein Gespräch führen oder anderen Personen ein offenes Ohr anbieten: Dafür stehen unsere GeTUgether-Bänke.”

    https://www.tu-darmstadt.de/machmalpause/start_mmp/index.de.jsp

  • Dritter Preis: Projekt "Nebolus", Hochschule Fulda

     

    Neun Personen stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera
    Prof. Dr. Kevin Dadaczynski (l.) von der Hochschule Fulda mit seinem Nebolus-Team und Staatsminister Kai Klose (3. v.l.)

    Die Vielfalt gesundheitsbezogener Angebote und Informationen ist während der Coronapandemie deutlich gestiegen. Um all dies richtig einordnen zu können, ist die Fähigkeit zur Orientierung und Informationsbewertung wichtig. Hier setzt das Projekt Nebolus der Hochschule Fulda an. Nebolus besteht aus einer App, einer Webseite und einem Planungstool. Im Zentrum steht die App für Jugend­liche ab 12 Jahren und junge Erwachsene, mit der sie gesundheitsbezogene Angebote in ihrem lokalen Nahraum spielerisch entdecken können – Zuwachs an Gesundheitskompetenz inklusive.

    Gesundheitskompetenz ist eine zentrale Public-Health-Herausforderung und sollte möglichst früh­zeitig im Lebenslauf gefördert werden”, empfiehlt Professor Dr. Kevin Dadaczynski vom Fachbereich Gesundheitswissenschaften der Hochschule Fulda. “Dabei liegt in stärker unterhaltungsorientierten Projekten wie Nebolus ein großes Potenzial, weil wir Zielgruppen, die wir bislang nicht oder nur einge­schränkt erreichen, niedrigschwellig ansprechen können”, verdeutlicht Kevin Dadaczynski.

    https://nebolus.net/

“Notwendig für eine gelingende Gesundheitsförderung ist es, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind. Dies realisieren die ausgezeichneten Projekte in jeweils ganz besonderer Weise.”
(Dr. Katharina Böhm, HAGE)

An die Preisträger des Gesundheitspreises 2022 werden insgesamt 15.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet (erster Platz 7.500 Euro, zweiter Platz 5.000 Euro, dritter Platz 2.500 Euro).

Die Jury

Eine unabhängige Jury mit Expert*innen und Akteur*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik prüfte die eingereichten Projekte im Hinblick auf die Qualität der konzeptionellen Umsetzung, die gesellschaftliche Relevanz, die Praxistauglichkeit und die Übertragbarkeit.

Die Mitglieder der Jury des 9. Hessischen Gesundheitspreises:

  • Dr. Katharina Böhm, Geschäftsführerin der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE)
  • Oliver Mai, Referent der Unfallkasse Hessen
  • Raghda Morsy, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Hessen (LAGFA Hessen e.V.)
  • Maike Olberding, Referentin für Gesundheitsförderung und Gesundheitsberichterstattung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI)
  • Dr. Birgit Wollenberg, Gesundheitsamt Marburg-Biedenkopf

Weitere Informationen

Den Hessischen Gesundheitspreis gibt es seit 2012. Er wird ausgelobt vom Land Hessen. Konzept, Organisation und Durchführung obliegen der Hessischen Arbeitsgemein­schaft für Gesundheitsförderung e.V. – HAGE. 

Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) zur Preisverleihung
Zum Gesundheitspreis: https://soziales.hessen.de
Zum Gesundheitspreis: https://hage.de

Bildergalerie

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Fotos: © HAGE/AndreasMann.net