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Die HAGE auf dem Kongress Armut und Gesundheit

Der Arbeitsbereich Gesundheitliche Chancengleichheit war aktiv mit dabei

4. Mai 2023
In diesem Jahr war das Team der HAGE auf dem Kongress „Armut und Gesundheit“ wieder aktiv, so auch der Arbeitsbereich Gesundheitliche Chancengleichheit der HAGE. Er war mit verschiedenen Beiträgen auf dem Kongress präsent.

Unter dem Motto „Gemeinsam Wandel gestalten“ tauschten sich auf dem Kongress „Armut und Gesundheit“ Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Praxis und Politik aus. Der Kongress fand am 6./7. März 2023 in digitaler Form, am 21./22. März 2023 in Präsenz an der Freien Universität Berlin statt. 

Der digitale Auftakt startete unter anderem mit einer Videobotschaft des Bundesministers für Gesundheit Dr. Karl Lauterbach und dem Beitrag „Gemeinsam Wandel gestalten – wie Transformation gelingen kann“ von Prof. Dr. Maja Göpel. 

Der Präsenzteil des Kongresses wurde unter anderem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet. „Sie schauen dorthin, wo das Scheinwerferlicht selten hinfällt. Wo Menschen nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ich bin heute gern zu Ihrem Kongress gekommen, auch um Ihre anspruchsvolle, schwierige und leider so notwendige Arbeit sichtbarer zu machen“, so der Bundespräsident in seiner Rede

Der Arbeitsbereich Gesundheitliche Chancengleichheit der HAGE war mit verschiedenen Beiträgen auf dem Kongress vertreten:

Kriterien für gute Praxis und Frühe Hilfen – eine gemeinsame Sprache finden – Seminar am 07. März, digital

Das Seminar „Kriterien für gute Praxis und Frühe Hilfen – eine gemeinsame Sprache finden!“ moderierten Rajni Kerber (Arbeitsbereich Gesundheitliche Chancengleichheit der HAGE) und Sabine Köpke (Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. (LZG)). 
Die LZG führte ein in ihre Synopse (PDF), ein Qualitätsdokument für die erfolgreiche Arbeit in der Gesundheitsförderung und Prävention. Mit einbezogen wurden die zwölf Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung (Good Practice-Kriterien). Daraus abgeleitet ist der Qualitätsrahmen Frühe Hilfen entwickelt worden, auch er wurde im Seminar vorgestellt. Dieser Qualitätsrahmen soll ein gemeinsames Qualitätsverständnis schaffen sowie die Anwendung der Qualitätskriterien in der Praxis fördern. Zuletzt gab Barbara Martens (Stadt Bad Homburg) einen Einblick in die Praxis des Netzwerks Frühe Hilfen. 
Auf der Website der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V. finden Sie nähere Informationen sowie die Dokumentation zum Seminar. 

Verknüpfung von Präventionsketten und Kinderrechten in der kommunalen Lebenswelt – Veranstaltung am 21. März, Berlin
Sechs Personen sitzen auf einem Podium nebeneinander hinter einem Tisch

In der Veranstaltung „Verknüpfung von Präventionsketten und Kinderrechten in der kommunalen Lebenswelt“ stellte Rajni Kerber (Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten Hessen, HAGE) gemeinsam mit Miriam Zeleke (Landesbeauftrage für Kinder- und Jugendrechte, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration) und Markus Büchel (Projektmanager/Prokurist, Auridis Stiftung) das Landesprogramm Präventionsketten Hessen vor. Es unterstützt zehn hessische Kommunen beim Auf- und Ausbau von kinderrechtebasierten Präventionsketten. Julia Kretschmer und Ruben Könen (Gesundheitsamt Region Kassel) berichteten über ihre Praxiserfahrungen.

Die Bewältigung von Krisen - etwa die Folgen der Coronapaandemie, gestiegene Energiekosten oder Fluchtbewegungen - stellen eine kommunale Herausforderung dar, insbesondere die daraus resultierende zunehmende soziale Ungleichheit und deren Folgen für Kinder. Ein Lösungsansatz ist der Aufbau von resilienten Strukturen vor Ort, die bedarfsgerecht und gemäß der lokalen Gegebenheiten gestaltet sind. Insofern gewinnt der Ansatz der Präventionsketten zunehmend an Bedeutung.

Logo des Landesprogramms Präventionsketten Hessen

Im Fokus des Landesprogramms: kinderrrechtebasierte Präventionsketten 

Dr. Sarah Mümken (Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten Hessen, HAGE) moderierte die Veranstaltung. 

Zunächst berichtete Markus Büchel über die Motivation der Auridis Stiftung, das Landesprogramm in Hessen zu fördern, und darüber, welche Erfahrungen aus der Präventionskettenarbeit anderer Bundesländer vorliegen. Erfolgsfaktoren auf kommunaler Ebene sind zum Beispiel: der politische Wille, hauptamtliche Koordination verteilt auf zwei Ressorts, Qualifizierungen zu Themen wie Armutssensibilität und Wirkungsorientierung, die Fokussierung auf Regelinstitutionen im ländlichen Raum. Anhand des Landesprogramms in Hessen beschrieb Markus Büchel Erfolgsfaktoren auf der Landesebene, etwa die Co-Förderung des Landes sowie die förderliche Akteurskonstellation des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, der Landesbeauftragten für Kinder- und Jugendrechte sowie der Landeskoordinierungsstelle bei der HAGE.

Im Anschluss gab Rajni Kerber einen Einblick in die theoretischen und strukturellen Rahmenbedingungen sowie in erste Umsetzungserfahrungen des Landesprogramms. Miriam Zeleke ging auf ihre Rolle sowie die Ergebnisse einer Dialogrunde mit Kindern zu deren Wünschen und Erfahrungen bezüglich Prävention ein. Anschließend fasste Rajni Kerber die zentralen Merkmale der kinderrechtebasierten Präventionskettenarbeit zusammen. Grundlegende Komponenten für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern in der Kommune bzw. die Präventionskettenarbeit sind ein Perspektivwechsel zum Kind hin sowie ein Haltungswechsel in der Verwaltungsarbeit. Geplante Vorhaben in der Kommune sollten durch die Brille der Kinderrechte betrachtet werden, ein gelingendes Aufwachsen ressortübergreifend bzw. als gemeinsame Verantwortung verstanden werden. 

Als eine von zehn Kommunen nimmt die Stadt Kassel am Landesprogramm teil. Ruben Könen und Julia Kretschmer berichteten aus der Stadt Kassel über bisherige Aktivitäten und wie die neue Schwerpunktsetzung durch das Landesprogramm umgesetzt werden soll. 

Die Veranstaltung ermöglichte, Gemeinsamkeiten und Hemmnisse in der ressortübergreifenden Zusammenarbeit herauszustellen, einen Einblick in die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung des Landesprogramms Präventionsketten Hessen zu geben sowie über erste Praxiserfahrungen zu informieren.

Weitere Informationen zum Landesprogramm Präventionsketten Hessen

Dokumentation

  • Beitrag (PDF) von Markus Büchel, Auridis Stiftung
  • Beitrag (PDF) von Rajni Kerber, Landeskoordinierungsstelle Präventionsketten Hessen 
  • Beitrag (PDF) von Miriam Zeleke, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
  • Beitrag (PDF) von Julia Kretschmer & Ruben Könen, Gesundheitsamt Region Kassel 

Die Website des Kongresses Armut und Gesundheit bietet weitere Informationen, Materialien und Foto-Impressionen. 
Eine Zusammenfassung der Aktivitäten der HAGE auf dem Kongress finden Sie in unserem Artikel Kongress Armut und Gesundheit: die HAGE war aktiv vertreten.