22.10.18 - 1. Praxisorientierte Lernwerkstatt: Einführung in die Kriterien guter Praxis für gesundheitliche Chancengleichheit
Main-Taunus-Kreis
Am Montag, den 22. Oktober 2018 fand im Landratsamt des Main-Taunus-Kreises für kommunale Verwaltungsakteure aus Südhessen eine praxisorientierte Werkstatt statt. Inhaltich ging es um eine Auseinandersetzung mit den Kriterien guter Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und der praktischen Anwendung dieser.
Hintergrund
Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Ein wichtiges Ziel des Kooperationsverbundes ist die Entwicklung der Anbieterqualität im Bereich Gesundheitsförderung mit Hilfe des Good Practice-Ansatzes.
Konzept und Ablauf
Unter der Fragestellung, „Worauf sollte man achten, wenn Projekte oder Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung in Lebenswelten geplant und umgesetzt werden?“ wurde den kommunalen Verwaltungsakteuren anhand verschiedener Methoden der Einstieg in die Arbeit mit den 12 Good Practice-Kriterien erleichtert.
Nach den Begrüßungen durch die KGC Hessen und Herr Sven Kiesewetter aus dem Gesundheitsamt des Main-Taunus-Kreises folgte ein kurzes gegenseitiges Kennenlernen. Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmenden in Form eines Bilderrätsels einen ersten kreativen Zugang zu den Good Practice-Kriterien.
Die erste inhaltliche Auseinandersetzung mit den Kriterien erfolgte anhand von Good Practice-Patenschaften. Mit Hilfe der Kopfstand-Methode, ganz nach dem Motto: „Was trägt dazu bei, dass die Umsetzung bestimmter Kriterien misslingt?“, arbeiteten sich die Teilnehmenden weiter in die Materie ein.
Dieser erste Teil der Auseinandersetzung mit den Kriterien wurde mit einem inhaltlichen Input zum Good Practice-Ansatz (Hintergründe und Vorstellung der Kriterien) durch die KGC Hessen abgeschlossen.
Nach der Mittagspause ging es mit der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Kriterien weiter. Zuerst begaben sich die Teilnehmenden anhand eines Projektbeispiels aus der Praxis auf eine „Schatzsuche“ nach den Qualitätsmerkmalen. Leitende Fragen waren dabei: Welche Kriterien wurden bei der Umsetzung des Projektes berücksichtig? Wie wurden sie umgesetzt? Auf welcher Entwicklungsstufe befinden sie sich? Wo besteht Weiterentwicklungsbedarf?
Mit der Methode „Ein Bild für die Wechselwirkung“ wurde die Arbeit mit den Kriterien vertieft. Dabei wurde deutlich, dass die Kriterien in Wechselwirkung stehen, sich bei der Umsetzung gegenseitig bedingen. Dieses Systemspiel muss sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung von Projekten und Maßnahmen stets im Blick behalten werden.
Die Werkstatt endete mit der Fragestellung nach der Relevanz der 12 Kriterien für die jeweilige Arbeit der einzelnen kommunalen Verwaltungsakteure. Schließlich konnten thematische Wünsche der Teilnehmenden für weiterführende, künftige Qualifizierungsworkshops der KGC Hessen gesammelt werden.
Tagesmoderation: Béatrice Frank und Jonathan Sandner, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hessen (KGC Hessen), HAGE e. V.
Weitere Veranstaltungen zu den Good Practice-Kriterien sind geplant.
Die Veranstaltung wurde von der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Hessen (KGC Hessen) organisiert. Sie ist an die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAGE e. V.) angegliedert. Die Koordinierungsstelle ist Teil des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und wird durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag und mit Mitteln der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-Bündnis für Gesundheit) sowie durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) gefördert.
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