07.04.2022 – Einführung in die Kriterien guter Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung

Am 7. April 2022 setzte die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Hessen im Saalbau Gutleut die fünfte praxisorientierte Lernwerkstatt zur Einführung in die zwölf Kriterien guter Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung um.

Hintergrund 

Seit 2004 unterstützen die zwölf Good Practice-Kriterien des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Ein wichtiges Ziel des Kooperationsverbundes ist die (Weiter-)Entwicklung der Anbieterqualität im Bereich Gesundheitsförderung mit Hilfe des Good Practice-Ansatzes. Im Juni 2021 ist die vierte aktualisierte Auflage der Broschüre erschienen. In dieser wurden die 12 Good Practice Kriterien bearbeitet und weitere Erläuterungen zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung ergänzt. Hier finden Sie alle Neuerungen der aktualisierten Broschüre auf einen Blick. Die neue Broschüre können Sie hier bestellen oder sich an die KGC Hessen wenden, wir senden Ihnen gerne die aktuelle Version per Post zu.

Konzept und Ablauf 

Die Teilnehmenden der Lernwerkstatt wurden anhand verschiedener interaktiver Methoden in die Arbeit mit den 12 Good Practice Kriterien eingeführt. Die verschiedenen Methoden sollen einen Zugang und eine vertiefende Diskussion mit den Kriterien sowie die Reflexion der eigenen Arbeit bewirken. Die Leitfrage "Worauf sollte man achten, wenn Projekte oder Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung insbesondere für vulnerable Zielgruppen in Lebenswelten geplant und umgesetzt werden?" diente als Orientierungsrahmen für den gesamten Workshop. Nach der Begrüßung durch die KGC Hessen und einem kurzen gegenseitigen Kennenlernen wurden die Erwartungen der Teilnehmenden an den Workshop auf einer Pinnwand gesammelt und während des gesamten Tages thematisiert.
Die erste kreative Auseinandersetzung mit den 12 Good Practice Kriterien erfolgte anhand der Bilderrätsel-Methode. Hier ordneten die Teilnehmenden das jeweilige Kriterium einem Bild zu.
Mit einem inhaltlichen Input zum Good Practice-Ansatz führte die KGC Hessen in die Kriterien ein. Die anschließende Kopfstand-Methode ermöglichte den Teilnehmenden eine erste vertiefende Diskussion. Dabei befassten sich die jeweiligen Gruppen mit der Fragestellung "Was trägt dazu bei, dass die Umsetzung bestimmter Kriterien misslingt?". Die Diskussionsergebnisse wurden auf Pinnwänden festgehalten.
Nach der Mittagspause ging es mit der inhaltlichen Auseinandersetzung und Diskussion zu den Kriterien weiter. Als Vorbereitung auf die nächste Methode „Schatzsuche“ wurde den Teilnehmenden das Praxisbeispiel "Bewegt älter werden in Offenbach am Main" von Felix Weber, Projektmitarbeiter im Arbeitsbereich Gesund altern der HAGE, vorgestellt. Nach der Vorstellung diskutierten die Teilnehmenden, welche Qualitätsmerkmale im Praxisbeispiel zu finden sind. Leitende Fragen waren: Welche Kriterien wurden bei der Umsetzung des Projektes berücksichtig? Wie wurden sie umgesetzt? Auf welcher Entwicklungsstufe befinden sie sich? Wo besteht Weiterentwicklungsbedarf? 
Mit der letzten Methode der Lernwerkstatt "Ein Bild für die Wechselwirkung" wurde die Arbeit mit den Kriterien noch weiter vertieft. Es wurde deutlich, dass die Kriterien in Wechselwirkung stehen und sich bei der Umsetzung gegenseitig bedingen. Dieses Systemspiel muss sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung von Projekten und Maßnahmen stets im Blick behalten werden. 
Die Werkstatt endete mit einer Feedback-Runde. in der die Erwartungen, die zu Beginn der Veranstaltung gesammelt wurden, abgeglichen und thematische Wünsche für weiterführende, künftige Qualifizierungsworkshops der KGC Hessen an einer Wäscheleine gesammelt wurden.

Der Leitfaden Prävention (2018) und die verschiedenen Fördermöglichkeiten des GKV-Bündnisses für Gesundheit sowie der einzelnen Krankenkassen beziehen sich auf die Good Practice-Kriterien. 

Tagesmoderation: Claudia Ostermann & Nicole Waliczek, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Hessen, HAGE


Weitere Veranstaltungen zu den Good Practice-Kriterien sind geplant.

Organisation 

Die Veranstaltung wurde von der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Hessen organisiert. Die Koordinierungsstelle ist Teil des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und wird durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag und mit Mitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Bündnis für Gesundheit) sowie durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) gefördert. Die KGC Hessen ist an die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) angegliedert. Weitere Infos und Kontaktdaten der KGC Hessen unter www.hage.de

Titelbild: © Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit 
Bilder: © HAGE