Veranstaltung
Präventionsketten Hessen: Kommunale Auftaktveranstaltungen
Bericht zu den Veranstaltungen
Beim Aufbau kommunaler Präventionsketten kann eine Auftaktveranstaltung ein geeignetes Instrument sein, um die (Fach-)Öffentlichkeit über das neue oder ausgebaute Präventionsnetzwerk, seine Ziele und Visionen zu informieren.
Zudem trägt die Veranstaltung dazu bei, dass interessierte Akteur*innen erreicht und von Beginn an beteiligt werden. Erste gemeinsame Handlungsschritte können diskutiert, ein politisches Signal zur Relevanz der Präventionskettenarbeit kann gesetzt werden.
Die Auftaktveranstaltungen: Meilenstein für Kommunen
Im Landesprogramm Präventionsketten Hessen ist es ein Meilenstein für die beteiligten Kommunen, eine solche Auftaktveranstaltung durchzuführen - die ersten Veranstaltungen haben nun stattgefunden.
Die Kommunen luden zahlreiche relevante kommunale Fachakteur*innen sowie politische Vertreter*innen ein, um die Präventionskettenarbeit in der eigenen Kommunen öffentlichkeitswirksam darzustellen. Hierbei setzte jede Kommune unterschiedliche Schwerpunkte und wählte eine andere Vorgehensweise für die Umsetzung. Bei allen Auftaktveranstaltungen war das Interesse für das Thema „Präventionsketten von 0-10 Jahren“ sehr groß. Unter den Teilnehmenden waren viele, die relevante politische Ämter innehaben, zum Beispiel Bürgermeister*innen oder Landrät*innen.
Die Kreisstadt Eschwege und der Werra-Meißner-Kreis entwickeln gemeinsam eine Präventionskette. Am Weltkindertag, dem 20. September 2023, führten sie ihre Auftaktveranstaltung in Form eines Fachtages durch. Ziel war es, die Lebenslagen, Bedarfe und Bedürfnisse von Kindern aus armutsbetroffenen Familien im Werra-Meißner-Kreis näher zu beleuchten.
Neben einer Vorstellung des Projektvorhabens hielt Anita Meyer (Bildungswissenschaftlerin und freiberufliche Referentin) einen Impulsvortrag zu „Kinderrechte stärken – armutssensibel handeln“. Sie leitete auch eine Denkwerkstatt zur Diskussion und Entwicklung von Leitsätzen der Präventionskette des Werra-Meißner-Kreises.
Die Auftaktveranstaltung der Stadt Kassel fand mit ca. 80 Teilnehmenden statt. Ziel war insbesondere die Bekanntmachung des Förderprogramms Präventionsketten in der Stadt Kassel.
Akteur*innen, die mit Kindern und Familien im Alter von 0 bis 10 Jahren in Kassel arbeiten, wurden in den Prozess von Anfang an miteinbezogen. Gemeinsam wurde eine Bestandsanalyse der bereits vorhandenen Angebote erarbeitet.
Die Stadt Offenbach veranstaltete einen Fachtag, an dem primär rund 70 interessierte Fachkräfte, unter anderem aus der Verwaltung, Bildung und Politik, teilnahmen. Vorgestellt wurden die Ergebnisse einer Bestandserhebung sowie der weitere Arbeitsstand in Offenbach.
Ein besonderes Augenmerk lag darauf, die Folgen der Armut von Offenbacher Kindern zu mindern. Ziel ist es, mit der Präventionskettenarbeit besonders präventive Ansätze zu verfolgen, um Kinder frühzeitig zu unterstützen und die Teilhabe unabhängig von den finanziellen Ressourcen der Familien zu ermöglichen. Außerdem wurden Problemlagen identifiziert und Empfehlungen für einen Aktionsplan erarbeitet.
Weitere Informationen zum Vorhaben in Offenbach finden Sie auf der Webseite der Stadt Offenbach.
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg lud unter dem Titel „Gemeinsam für Kinder“ zur Auftaktveranstaltung ein. Über 100 Akteur*innen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe, Arbeit, Soziales und Umwelt nahmen an dem Fachtag teil. Ziel der Veranstaltung war primär, die (Fach-)Öffentlichkeit über das Vorhaben zu informieren und fachlich in das Thema Kinderarmut und Kinderrechte einzuführen.
Nachdem Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Politikwissenschaftler und Armutsforscher) fachlich in das Thema Kinderarmut eingeführt hatte, stellte Nicole Waliczek (HAGE) das Landesprogramm Präventionsketten Hessen vor. Mareike Zielke (Koordinierungsfachkraft der Präventionsketten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gab einen Einblick in die Situation der Kinder und die bisherigen Aktivitäten des Projekts im Landkreis.
Weitere Informationen zum Vorhaben im Landkreis Hersfeld-Rotenbrug finden Sie auf der Webseite des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Die Auftaktveranstaltung im Landkreis Kassel fand am 06.06.2024 in der Stadt Naumburg mit Knapp 50 Fachkräften aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe, Soziales, Migration, Arbeitsförderung, Stadtentwicklung sowie Familienzentren statt. Ziel des Auftaktes war es über das Landesprogramm zu informieren und relevante Akteur*innen miteinander zu vernetzen.
Neben der Vorstellung des Landesprogrammes durch Nicole Waliczek, Prozessbegleiterin in der Landeskoordinierungsstelle, gab Monika Hahn, Koordinatorin der Präventionskette im Landkreis Lippe, einen Impulsvortrag. Im Anschluss wurden Projektbeispiele aus dem Landkreis Lippe in Arbeitsgruppen besprochen und erste Ideen für die Umsetzung im Landkreis erarbeitet.
Unter folgenden Link finden Sie die Dokumentation zum Fachtag: Auftaktveranstaltung „Präventionsketten im Landkreis Kassel“.
Am 6. Juni lud der Schwalm-Eder-Kreis alle Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zur Auftaktveranstaltung der Präventionsketten ein. Die Gestaltung des Tages orientierte sich am Leitmotiv „Gesundes Aufwachsen für alle Kinder im Alter von 0-10 Jahren im Schwalm-Eder-Kreis“ in Verbindung mit den Kinderrechten.
Nach der Begrüßung führte Kassandra Jonescheit, Prozessbegleiterin in der Landeskoordinierungsstelle, in das Landesprogramm und Thema Präventionskette ein und Lena Schandor, Koordinatorin der Präventionskette, stellte die Arbeit im Landkreis vor. Als Einstieg in das Thema Kinderrechte hielt Miriam Zeleke, Beauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen des Landes Hessen, einen Impulsvortrag. Vor der Mittagspause ging die Kita Metzen Tannen aus Borken auf die nachhaltige Umsetzung der Kinderrechte ein. Am Nachmittag wurden die Inhalte an Thementischen vertieft.
Allgemeine Information zu den Auftaktveranstaltungen
Der Zeitpunkt für die Durchführung einer solchen Auftaktveranstaltung ist für jedes Präventionsnetzwerk individuell zu entscheiden und hängt auch von dessen Entwicklungsstand ab. Mögliche Inhalte einer Auftaktveranstaltung sind: Informationen und Einführung in das Thema Präventionsketten, Vorstellung des Vorhabens in der Kommune sowie erstes Kennenlernen der Akteur*innen (LVG&AFS 2022, S. 119). Darüber bietet eine Auftaktveranstaltung auch einen idealen Rahmen, um weitere relevante Akteur*innen oder Träger zu erreichen und sie für das geplante Vorhaben zu gewinnen.
Die konkreten Ziele der Auftaktveranstaltung sollten auch in der Tagesplanung sichtbar werden, um mit den Ergebnissen zielorientiert weiterzuarbeiten. Dabei geben Fachexpert*innen besondere Impulse zu spezifischen Themen wie Armutsprävention, Kinderrechte oder zum gelingenden Aufwachsen. Die Gestaltung der Workshops kann vorzugsweise von kommunalen Akteur*innen aus relevanten Themenfeldern wie Gesundheit, Soziales und Jugendhilfe u. v. m. übernommen werden. Dadurch können gezielt verschiedene Bedarfe und Bedürfnisse identifiziert, möglicherweise unbekannte Angebote ermittelt oder in die Diskussion zu einer konkreten Problemstellung eingestiegen werden (LVR 2017, S. 97f.).
Literatur:
LVG&AFS (2022). Präventionsketten konkret! Ein kompetenzorientiertes Handbuch zur Koordination von integrierten kommunalen Strategien. Online verfügbar unter: https://www.praeventionsketten-nds.de (PDF)
LVR (2017). Präventionsnetzwerke und Präventionsketten erfolgreich koordinieren. Eine Arbeitshilfe aus dem LVR-Programm „Teilhabe ermöglichen – Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut“ im Rheinland. Online verfügbar unter: https://www.praeventionsketten-nds.de (PDF)