Qualität in der Gesundheitsförderung
Die Durchführung von Gesundheitsförderung ist ein anspruchsvoller und hochkomplexer Vorgang. Die Ziele, Menschen zu befähigen ihre eigene Gesundheit zu stärken und ihnen ein umfassendes physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden zu ermöglichen sowie die gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern, machen dies deutlich. Der Settings-Ansatz wird dabei als Schlüsselkonzept angesehen. Hieraus ergeben sich Herausforderungen bei der Qualitätsentwicklung und Evaluation settingbezogener Interventionen, die für die Wirksamkeit entscheidend sind.
Damit Maßnahmen transparent und erfolgreich sind, ist ein systematisches Vorgehen erforderlich. Um die Wirksamkeit einer Intervention, Maßnahme oder eines Projektes in der Gesundheitsförderung zu erhöhen und somit die Qualität zu sichern, ist das zirkuläre Vorgehen nach dem Public Health Action Cycles (PHAC) entscheidend.
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Qualitätsdimensionen
Anhand des Public Health Action Cycle lassen sich die Qualitätsdimensionen Planungs- und Konzeptqualität, Struktur,- sowie Prozess- und Ergebnisqualität aufzeigen.
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Planungs- und Konzeptqualität
Die Dimensionen Planungs- und Konzeptqualität werden häufig zusammen dargestellt, denn mit ihnen sind die Fragen verbunden: Warum, für wen und wie eine Maßnahme angestoßen wird. Die Planungsqualität betrifft die vorausgehenden Projekt- bzw. Programmideen. Diese müssen auf der Grundlage Ist-Analysen wie Bedarfs- und Bedürfniserhebungen begründet sein.
Die Konzeptqualität beinhaltet die gedankliche und handlungsleitende Basis des Projekts und seiner Maßnahmen. Es handelt sich um die Strategien und die Vorgehensweisen des zuvor begründeten Vorhabens. Hier werden die verschiedenen gesundheitsfördernden Ansätze, wie z.B. Setting und/oder Ressourcenorientierung für das Erreichen der Ziele und der Zielgruppen ebenso festgelegt wie der Projektverlauf mit seinen Meilensteinen.
Da die Bedingungen für ein gesundes Leben vielfältig sind und nahezu alle Lebensbereiche betreffen, kann Gesundheitsförderung sehr viele verschiedene Ziele und Interessen verfolgen. Daher sollte der Definition von klaren und konkreten Zielen in der Planungsphase ausreichend Zeit eingeräumt werden.
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Strukturqualität
Im Rahmen der Strukturqualität werden die Bedingungen betrachtet, unter denen ein Vorhaben erbracht wird. Sie umfasst die organisatorischen und finanziellen Gegebenheiten sowie die personellen Ressourcen.
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Prozess- und Ergebnisqualität
Die Prozessqualität beschreibt die Qualität von Prozessen und Abläufen. Dabei geht es um die Qualität der Durchführungsphase der Intervention, Maßnahme oder Projekts und somit um einen qualitätsgesicherten Ablauf. Eine hohe Prozessqualität liegt vor, wenn die Strategie geeignet ist, die Projektziele zu erreichen.
Wenn die formulierten Ziele und erwünschten Wirkungen erreicht wurden, ohne dass gleichzeitig bedeutende negative Nebenwirkungen entstanden sind, ist ein Projekt hingegen von hoher Ergebnisqualität. Die Parameter der Ergebnisqualität sind die Zielerreichung und Wirkungen bei der Zielgruppe, ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie die Nachhaltigkeit.