Qualifizierungsreihe
Angebot für hessische Gesundheitskoordinator*innen

Aktuell gibt es in Hessen rund 30 Gesundheitskoordinator*innen. Unsere Qualifizierungsreihe zielt darauf ab, sie in ihrer Arbeit zu stärken und zu unterstützen.
Entwickelt wurde das Angebot von der HAGE (Arbeitsbereich Gesund bleiben und KGC Hessen) in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG).
Anhand von vier Modulen mit verschiedenen Themenschwerpunkten unterstützt die Qualifizierungsreihe die hessischen Gesundheitskoordinator*innen dabei, kommunale Gesundheitsstrategien in ihren Kommunen auf- und auszubauen. 2022 startete die Qualifizierungsreihe, inklusive einer Auftaktveranstaltung, 2024 bieten wir sie erneut an.
Qualifizierungsreihe 2024: Themen und Termine
Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) bietet die HAGE 2024 zum zweiten Mal die Qualifizierungsreihe für die hessischen Gesundheitskoordinierenden (Geko) an.
Am 21.11.2024 fand im Basecamp der „Joblinge“ in Frankfurt das 4. und gleichzeitig das vorerst letzte Modul der Qualifizierungsreihe „Kommunale Gesundheitskoordination Hessen“ statt. Ziel des Workshops war es, den Gesundheitskoordinierenden das strategische Vorgehen zum Auf- und Ausbau kommunaler Gesundheitsstrategien näher zu bringen.
Der Workshop begann mit einem einführenden Kurzvortrag von Nicole Waliczek, Prozessbegleiterin im Projekt „Präventionsketten Hessen“ bei der HAGE. Die Präsentation unterstrich die Bedeutung einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie und zeigte einen Weg zu deren Entwicklung auf. Die Referentin betonte, dass der Aufbau kommunaler Gesundheitsstrategien ein kontinuierlicher Prozess ist, der Engagement und Zusammenarbeit erfordert.
In interaktiven Arbeitsphasen setzten die Teilnehmenden das erworbene Wissen und ihre Erfahrungen in die Praxis um, indem sie eine Vision für ihre Beispielkommune entwarfen und die sogenannte „Auftauphase“ durchlebten. In der zweiten Arbeitsphase ging es darum, die Maßnahme zu „pitchen“: Innerhalb von zwei Minuten sollten das Projekt vorgestellt und die Zuhörer überzeugt werden.
Der Workshop bot zudem Raum für einen überregionalen Austausch, bei dem die Teilnehmenden voneinander lernen und Best Practices identifizieren konnten. So regte Christine Langenbach (Stadtgesundheitsamt Offenbach) zum Austausch mit Schulgesundheitsfachkräften an und berichtete Maren Peuker (Landkreis Fulda) vom Symposium „Psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter – aktuelle Situation, Strategien und Handlungsansätze“. Martina Spielmann und Svenja Schön (Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr Main-Kinzig-Kreis) informierten über die bevorstehende kommunale Gesundheitskonferenz, bei der sich Akteure aus dem Gesundheitswesen zu Fragen der gesundheitlichen Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung auf örtlicher Ebene beraten.
Das 3. Modul der Qualifizierungsreihe „Kommunale Gesundheitskoordination“ fand von 10:00-16:30 Uhr im Kreishaus Kassel statt. Gwendolin Jungblut, Trainerin und Moderatorin sowie Inhaberin der Agentur "The LeaderShip", leitete den Workshop.
Die lokale und regionale Sichtbarkeit stellt einen wesentlichen Baustein dar, um Projekte zu initiieren und den besonderen Nutzen der kommunalen Gesundheitsarbeit erfahrbar zu machen. Um die Gesundheitskoordinierenden in dieser Hinsicht zu bestärken, wurden im Rahmen des Workshops unter anderem die Themen Kommunikation, Gesprächsführung und Öffentlichkeitsarbeit behandelt. Die Teilnehmenden reflektierten in Kleingruppen zunächst ihre bisherigen Erfolge, Erfolgsfaktoren sowie Herausforderungen und tauschten sich im nächsten Schritt über ihre politischen Kontakte aus und inwiefern diese noch intensiviert werden können. Zu den Erfolgen zählten u. a. die Durchführung von Veranstaltungen, Netzwerktreffen, Befragungen sowie die Strategieentwicklung. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren waren aus Sicht der Praktikerinnen: Beharrlichkeit, Beziehungsarbeit, Vernetzung mit relevanten Akteuren und Öffentlichkeitsarbeit. Als herausfordernd beschrieben die Teilnehmenden u.a. die ressortübergreifende Zusammenarbeit, fehlende finanzielle Ressourcen sowie das geringe politische Interesse an den Themen Prävention und Gesundheitsförderung. Hieran knüpfte Frau Jungblut an und stellte Kommunikationsstrategien und -leitlinien vor, die den Gesundheitskoordinierenden helfen können, ihre Interessen auf kommunalpolitischer Ebene zu vertreten.
Das zweite Modul fand von 10:00-16:30 Uhr im Hochschulzentrum Fulda Transfer in Fulda statt. Der Workshop wurde von Dr. Hannah Gohres von der Universität Bielefeld durchgeführt. Anhand einer Beispielkommune machte die Referentin das Thema Qualitätsentwicklung für die Teilnehmenden erfahrbar, und es gelang ein guter Transfer der Theorie in die Praxis. Die Teilnehmenden tauschten sich in den Praxisphasen auch über ihre eigenen Projekte und Themen aus. Im vierten Modul soll es mehr Gelegenheit zum Austausch über die eigene Arbeit geben.
Das erste Qualifizierungsmodul fand von 10:00-16:30 Uhr im Hochschulzentrum Fulda Transfer in Fulda statt. Das Modul wurde als Workshop mit dem Titel „Rollenklärung“ von Linda Haug von gailus.ORG durchgeführt. In interaktiven Kleingruppenarbeiten reflektierten die Gesundheitskoordinierenden ihre Rolle als Gesundheitskoordination sowie die Erwartungen aus der Perspektive des Landes/der Kommune, der Einwohner*innen sowie die eigenen Erwartungen an ihre Stelle als Gesundheitskoordination.
Dabei wurde deutlich, dass die Erwartungen an die Gesundheitskoordinierenden und ihre Arbeit unterschiedlich sind und oft nicht klar kommuniziert werden. Dies kann zu Missverständnissen, fehlender Verantwortungsübernahme und letztlich zu Demotivation und Frustration führen. Um die Gesundheitskoordinierenden auf persönlicher Ebene und in ihrer Rolle zu stärken, führte Frau Haug mit den Teilnehmenden die Phantasiereise „Meine selbstbewusste Version“ durch.
Die Themen Strategie und Kommunikation wurden ebenfalls behandelt und werden aufgrund des großen Interesses der Teilnehmerinnen in Modul 3 erneut aufgegriffen.
Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite:
Kommunale Gesundheitskoordination in Hessen
Bild: © Andril Yalanskyi - stock.adobe.com