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Landkreisübergreifender Arbeitskreis entwickelt digitales Gesprächsangebot „Stark durch Austausch“

Modellprojekt Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt

11. Mai 2021
Drei teilnehmende Jobcenter des Modellprojekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ in Hessen haben sich in einem landkreisübergreifenden Arbeitskreis zusammengeschlossen, um Synergien zu nutzen und auf Herausforderungen in Zeiten der Covid-19 Pandemie zu reagieren.

Das digitale Gesprächsangebot für erwerbslose Menschen „Stark durch Austausch“ wurde als Reaktion auf die zunehmende Isolation der Zielgruppe im Rahmen des Arbeitskreises entwickelt und umgesetzt.

Auf dem digitalen Arbeitstreffen des Modellprojekts „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“ im Herbst 2020 tauschten sich die teilnehmenden hessischen Jobcenter über die Herausforderung der Covid-19 Pandemie aus. Der Austausch verdeutlichte die Parallelen und ähnlichen Problemlagen der Jobcenter aus den unterschiedlichen Landkreisen. Um jeweils handlungsfähig zu bleiben und dabei Synergien bei der gemeinsamen Bewältigung der Herausforderungen zu nutzen, bildete sich ein landkreisübergreifender Arbeitskreis aus Vertreter*innen der teilnehmenden Jobcenter.

Bei den wöchentlichen digitalen Treffen des Arbeitskreises kristallisierte sich heraus, dass die Zielgruppe in allen Jobcentern durch die Pandemie vermehrt unter sozialer Isolation leidet. Bei der telefonischen Beratung nahmen die Mitarbeitenden der Jobcenter ein erhöhtes Bedürfnis nach Austausch bei Menschen in Erwerbslosigkeit wahr.

Gemeinsam sucht die Arbeitsgruppe, begleitet durch die HAGE, nach gangbaren Maßnahmen, um auf diesen erhöhten Bedarf in Zeiten der Kontaktbeschränkungen zu reagieren.

So entwickelte der Arbeitskreis das online Format „Stark durch Austausch“. Das digitale Gesprächsangebot findet seit dem 17.03.2021 wöchentlich mittwochs von 12.30 - 13:30 Uhr statt und soll durch eine motivierende Gesprächsführung die Resilienz der erwerbslosen Menschen stärken und auf aktuelle Probleme und Sorgen der Dialoggruppe eingehen. Weiterhin dient es als Instrument der Partizipation, welches aktuelle Bedürfnisse der Teilnehmenden erfasst.

Darüber hinaus soll die Kooperation mit unterschiedlichen Maßnahmeträgern in den jeweiligen Landkreisen vor Ort Zugangshürden verringern. Um an dem wöchentlichen Gesprächsangebot „Stark durch Austausch“ teilzunehmen, können Interessierte im Anschluss an Arbeitsförderungsmaßnahmen die technische Ausstattung eines Maßnahmeträgers vor Ort nutzen sowie Unterstützung bei der Einwahl erhalten. Eine Einwahl mit dem privaten Handy oder Laptop von zu Hause ist ebenfalls möglich.

Nach sechs Wochen zieht die Arbeitsgruppe eine erste Bilanz. Das digitale Gesprächsangebot trifft auf Interesse bei der Zielgruppe. Nach einer ersten Gruppenfindungsphase tauscht sich die Dialoggruppe nun regelmäßig zu unterschiedlichen aktuellen Themen aus. Die Themen geben die Teilnehmenden selbst vor. Neben Fragen und Sorgen rund um die Corona-Pandemie und damit einhergehenden Herausforderungen, wird über Gesundheitsthemen und den Zugang zu medizinischer Versorgung gesprochen.

Die Mitarbeitende des Bildungswerks der hessischen Wirtschaft in Limburg, welche das Format begleitet und die Gesprächsführung übernimmt, berichtet: „Durch die Offenheit des Formats bringen die Teilnehmenden die unterschiedlichen Themen aktiv ein. Es findet immer ein reger Austausch statt und alle sind sehr motiviert.“ Dabei achtet sie stets auf eine lösungsorientierte und motivierende Gesprächsführung. Eine Besonderheit innerhalb der Dialoggruppe sei die kulturelle Vielfalt der Teilnehmenden. Beispielhaft nennt die Trainerin das Thema Fasten, zu dem ein Gespräch aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven stattfand und auch gesundheitliche Aspekte gesammelt und diskutiert wurden. Als Nebeneffekt wird deutlich, dass sich die sprachlichen Kenntnisse einiger Gruppenmitglieder zusätzlich verbessern.

Abschließend äußert die Trainerin: „Der Bedarf an einem solchen Angebot wird ganz klar deutlich und es wäre schön, wenn wir noch weitere Teilnehmer*innen von diesem Angebot überzeugen könnten.“ Langfristig erhofft sich die Arbeitsgruppe eine Verstetigung des online Angebots in den einzelnen Landkreisen, um weiterhin den Austausch zur Stärkung der Gesundheit und Förderung der Resilienz zu ermöglichen.